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Kartoffelpüree ohne Milch

Kartoffelpüree ohne Milch, ohne Butter und ohne Sahne mag für manch einen eher abwegig klingen. Zugegeben, beim althergebrachten klassischen Rezept dürfen diese Komponenten natürlich nicht fehlen.

Kartoffelbrei Vegan Gesund Abnehmen

Aber es gibt immer mehr Menschen mit Laktoseintoleranz. Zudem sehen sich auch viele aus gesundheitlichen oder ethischen Motiven und auch der Umwelt zuliebe nach Alternativen zu Milch und Milchprodukten um.

Hier erfährst Du gute Gründe dafür, Milchprodukte wegzulassen und Kartoffelpüree ohne Milch komplett laktosefrei und vegan zu machen. Weiter unten findest Du sechs kreative Rezeptideen, wie Du mit pflanzlichen Alternativen ein (mindestens) ebenso leckeres Kartoffelpüree ohne Milch zubereiten kannst.

Warum Kartoffelpüree ohne Milch nicht nur geschmacklich besser ist

Aus einer rein geschmacklichen Perspektive kann man sich streiten, ob Kartoffelbrei ohne Milch und Butter möglicherweise etwas besser schmeckt. Hier darf jeder seine eigene Meinung haben, denn das kommt total auf den Einzelfall an. Vom Geschmack her ist aber auch entscheidend, wie man würzt und zu welchem Rezept das Püree passen soll.

Einem Veganer sind solche Geschmacksnuancen natürlich egal. Milch, Butter und Sahne sind aus Prinzip tabu. Und wenn man sich ein klein bisschen mit den problematischen Aspekten von Tierprodukten in unserer Ernährung beschäftigt, kann man dem eigentlich nur zustimmen.

Die eigentlichen Gründe dafür, Kartoffelpüree ohne Milch zu machen, sind gesundheitlicher und tierethischer Natur, wie auch der Umweltschutz. Und vielleicht noch der Ekel, wenn man bedenkt, dass Milch immer ein bisschen Eiter und Blut enthält.

Tierethik und Umweltschutz

Image by Ryan McGuire from Pixabay

Für das Wohlergehen der Tiere und den Umweltschutz lohnt sich der Verzicht auf Kuhmilch im Kartoffelbrei aber auf jeden Fall. Die Milch im Supermarkt kommt von industriell gehaltenen Stallkühen, die unter engsten und erbärmlichen Verhältnissen leben müssen. Sie können sich nicht bewegen, haben noch nie das Tageslicht gesehen und ihnen werden ihre Kinder weggenommen.

Fast niemand hat heutzutage die Möglichkeit, Milch und Butter beim Bauern um die Ecke zu kaufen, wo man der Kuh noch Hallo sagen kann. Man darf sich nichts vormachen. Die Realität ist nicht die, die uns mit Werbeaussagen verkauft wird. Kaum eine Kuh hat das Privileg, auf einer idyllischen grünen Wiese zu leben und sich frei zu bewegen.

Image by Fred Lehmann from Pixabay

Auch die Umwelt leidet unter der Massentierhaltung. Wasserverbrauch, Abwässer, Methan oder Monokulturen für Futteranbau sind nur einige Aspekte. Die letzten Jahre ist das Verhältnis gehaltener Nutztiere je Mensch extrem gewachsen. Nachhaltigkeit sieht anders aus.

Wenn Du Milchprodukte kaufst, finanzierst Du Tierquälerei und schadest der Umwelt. Das ist leider die bittere, unbequeme Realität. Die gute Nachricht ist aber, dass wir Konsumenten eine Macht haben. Mit vollständigem oder teilweisem Verzicht auf Milch und Butter kannst auch Du mithelfen, die Welt ein bisschen besser zu machen.

Recherchier ein bisschen über diese Themen. Im Internet und auf YouTube gibt es genug Material zur Massentierhaltung. Das sind Realitäten, die vom Wegsehen nicht besser werden. Dokus wie Cowspiracy, Earthlings oder Dominion sind eine gute erste Annäherung an das Thema.

Kartoffelpüree ohne Milch ist gesünder

Auch aus gesundheitlichen Gründen ist Kartoffelpüree ohne Milch besser. Milch ist nicht gesund, das sollte kein Geheimnis mehr sein. Die Milch von heute ist auch nicht mehr dieselbe wie die Milch von vor 100 Jahren. Und dass wir Kalzium nicht aus anderen Quellen zu uns nehmen können ist ein Mythos.

Es gibt Schätzungen, wonach 2/3 der Bevölkerung laktoseintolerant sind. Leider wissen viele Leute davon nichts, da sie keine größeren Beschwerden haben oder ihre Beschwerden nicht der Milch zuordnen können.

Es ist aber nicht nur die Laktoseintoleranz. Über die Körperflüssigkeit Milch scheidet eine Kuh Giftstoffe, Toxine und andere Stoffe aus ihrem Körper aus, z. B. Jod, Schwermetalle und Medikamentenrückstände. All das landet dann in deinem Körper, wenn Du Milch, Butter oder Sahne zu Dir nimmst.

Auch Hormone sind in der Milch. Unter anderem der Wachstumsfaktor mit dem Namen IGF1. Ein Kuhbaby kann damit etwas anfangen, beim erwachsenen Menschen hingegen können solche Hormone das Wachstum von Krebszellen fördern.

Auch Casein, das Milchprotein fördert nach einigen Studien das Wachstum von Krebszellen. Ebenso wird Casein für Autoimmunerkrankungen verantwortlich gemacht. In dem Buch China Study gibt es gute, wissenschaftlich aufgearbeitete Informationen zu IGF-1 und Casein.

Sechs Rezeptideen für Kartoffelbrei ohne Milch

Jetzt aber zur positiven Seite! Es ist wirklich simpel, die Milchprodukte ohne Geschmackseinbußen durch etwas Pflanzliches zu ersetzen! Wenn das Kartoffelpüree vegan und laktosefrei sein soll, musst Du die Kuhmilch und die Butter nur durch etwas anderes ersetzen.

Z. B. ein nussiger Geschmack von Erdnussbutter oder der Geschmack von einem guten Olivenöl steht dem Kuhgeschmack von Milch oder Butter in nichts nach. Die Hauptzutat, die Kartoffeln sind ja sowieso schon rein pflanzlich und es geht nur darum, die Tierprodukte Milch und Butter mit etwas Pflanzlichem zu ersetzen.

Das Kartoffelbrei Grundrezept mit Milch und Butter🍽️

Kartoffelbrei ohne Milch Rezept
  • 1 kg mehligkochende Kartoffeln
  • 200 ml Milch
  • 50g Butter
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Die Kartoffeln werden gekocht, zerstampft oder durch eine Kartoffelpresse gedrückt und dann mit der erwärmten Milch-Butter-Mischung zu einem glatten Brei verrührt.

Veganes und laktosefreies Kartoffelpüree funktioniert genauso. Du musst dafür einfach nur die Milch, Sahne und Butter weglassen und durch etwas anderes ersetzen.

1. Kokosmilch-Kartoffelbrei🍽️

Wie wäre es mit Kokos-Kartoffelpüree? Kokosmilch oder Kokoscreme sind die Alternative schlechthin, um veganes cremiges Kartoffelpüree ohne Milch und Butter zuzubereiten. Mit Kokosmilch bekommt dein Kartoffelbrei eine reichhaltige und cremige Konsistenz, ohne dass Du auf Tierprodukte oder verarbeitete Produkte oder Öl zurückgreifen musst.

Bei den meisten Sorten Kokosmilch hält sich der Eigengeschmack gut im Hintergrund. Zusammen mit den Kartoffeln, Salz und Gewürzen ist die Kokosnote kaum merklich und stört überhaupt nicht.

Wenn Dir der Kokosgeschmack gefällt, kannst Du zusätzlich zur Kokosmilch noch Kokosflocken ins Püree geben. Ein bisschen Curry, Ingwer und Knoblauch passt da dann auch noch gut dazu.

2. Kartoffelpüree mit Pflanzenmilch🍽️

Pflanzliche Milchalternativen gibt es in jedem Supermarkt zur Auswahl. Hafermilch, Sojamilch, Mandelmilch, Haselnussmilch, Dinkelmilch, Lupinenmilch, Leinsamenmilch oder Getreidemilch kann man gut für Kartoffelbrei verwenden. Es sollte aber auf jeden Fall ein Produkt sein, welches nicht gesüßt ist.

Lese Dir immer die Zutaten durch, wenn Du Pflanzenmilch kaufst. Die besten Sorten haben nur zwei Zutaten, nämlich die jeweiligen Nüsse oder Samen und Wasser. Zu viele Emulgatoren, Citrate oder andere Zusatzstoffe sind ungesund.

Eine nussige Note wie bei Haselnussmilch oder Mandelmilch passt bei Kartoffelpüree sehr gut. Die meisten Pflanzenmilcharten machen sich geschmacklich zusammen mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss kaum bemerkbar.

3. Kartoffelpüree ohne Milch mit Pflanzensahne🍽️

Wer es etwas fettiger mag, kann Pflanzensahne als Alternative zu Milch und Butter verwenden. Inzwischen gibt es einige vegane Alternativen zu Sahne auf dem Markt. Gängige Bezeichnungen sind Hafersahne, Hafercreme oder Hafer Cuisine. Auch Produkte aus Soja, Reis, Dinkel und Mandeln sind als Sahneersatz erhältlich.

Die dickflüssige Konsistenz verdanken diese Produkte meist Verdickungsmitteln wie Xanthan, Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl oder Karrageen. Da diese dickflüssige Konsistenz nach dem Einrühren in das Püree aber eigentlich zweitrangig ist, kannst Du den Kartoffelbrei auch gut nur mit Pflanzenmilch machen. Die ist billiger und hat weniger Zusatzstoffe.

4. Kartoffelpüree mit Sojajoghurt🍽️

Sojajoghurt ist eine super Low Fat Alternative zu Sahne. Eingerührt in das Kartoffelpüree verleiht Sojajoghurt eine feine, leicht säuerliche Geschmacksnote. Du solltest aber im Verhältnis zu den Kartoffeln eine ausreichend große Menge Sojajoghurt verwenden. Mit nur wenig Sojajoghurt wirst Du geschmacklich nicht viel merken.

Wie bei Pflanzenmilch empfehle ich Dir, vor dem Kauf immer die Zutaten durchzulesen und zu vergleichen. Guter Sojajoghurt besteht nur aus drei Zutaten, nämlich Sojabohnen, Wasser und Joghurtbakterien. Zugesetzte Citrate sind unnötig und der Gesundheit eher abträglich.

5. Kartoffelpüree ohne Milch mit Gemüsebrühe oder Kochwasser

Als Flüssigkeit zum Anrühren musst Du nicht unbedingt etwas Milchiges nehmen. Für High Carb Kartoffelpüree ohne Milch ganz ohne Fett bietet sich dazu am besten Gemüsebrühe an. Wenn der Kartoffelbrei vegan sein soll, sind Rinderbrühe oder Hühnerbrühe aber natürlich tabu.

Du kannst entweder eine fertige Gemüsebrühe oder Suppenwürfel verwenden oder die Gemüsebrühe natürlich auch selbst herstellen. Da Gemüsebrühe letztlich nur ein mit Gewürzen versehenes Kochwasser von ausgekochtem Gemüse ist, kannst Du auch das Kochwasser der Kartoffeln als Gemüsebrühe verwenden.

Das Kochwasser der Kartoffeln ist basisch, enthält viele Mineralien und hat ein feines Aroma. Gerade wenn Du die Kartoffeln in gutem Wasser gekocht hast, ist es viel zu schade, das Kochwasser wegzuschütten.

Du kannst beim Kochen der Kartoffeln auch eine Zwiebel oder Knoblauch mitkochen, ein Lorbeerblatt, Kümmel, Anis oder Fenchel. Das mitgekochte Gemüse kannst Du dann mitstampfen, die Gewürze solltest Du aber heraussieben.

Eine solche Kartoffelbrei-Variante aus Gemüsebrühe oder Kochwasser vollständig ohne Fett ist zugegebenermaßen nicht ganz so reichhaltig und cremig, dafür aber konsequent High Carb.

Kleiner Tipp am Rande: Wenn Du gesund und nachhaltig abnehmen willst, ist die High Carb Low Fat Ernährung die Lösung, bei der Du Essen kannst, bis Du satt bist. Mehr dazu in dem Buch* von Dr. John McDougall.

Kartoffelpüree ohne Milch mit Gemüsebrühe ist eher nicht so gut geeignet, um jemanden von seinen Kochkünsten zu beeindrucken. Fett ist ein Geschmacksträger, dementsprechend sollten verständnisvolle Mitesser am Tisch sitzen. Wenn Du zusätzlich auch noch wenig Salz verwendest, dann ist ein solcher Low-Fat-Low-Salt-Kartoffelbrei dafür aber der gesündeste Kartoffelbrei, den es gibt.

6. Kartoffelpüree mit Margarine, Nussmus oder Olivenöl

Da Fett ein Geschmacksträger ist, wird das Püree mit zunehmender Menge an Fett geschmacklich auf jeden Fall attraktiver. Als fettiger pflanzlicher Ersatz für Butter kommen Öle, Margarine oder Nussmus in Betracht. Zum Glück gibt es statt Butter solch wunderbare, rein pflanzliche Alternativen.

Tahini, Mandelmus, Cashewmus oder Erdnussbutter verleihen dem Kartoffelbrei eine cremige, reichhaltige Konsistenz und einen nussigen Geschmack. Auch verschiedene gute Öle haben Eigengeschmäcker und können als Butterersatz dienen. Etwa der Eigengeschmack von einem nativen Olivenöl harmoniert mit Kartoffelpüree wunderbar.

Margarine ist zwar von der Optik zu Butter am ähnlichsten, ich würde von der Verwendung von Margarine aber absehen. Ob Du dem Kartoffelbrei Pflanzenfett in fester Form (Margarine) oder in flüssiger Form (Öl) hinzufügst, ist für Geschmack und Konsistenz total egal. Margarine ist aufgrund der enthaltenen Transfette aus gesundheitlicher Sicht bedenklich.

Fazit: Kartoffelpüree ohne Milch ist einfach herzustellen, gesünder, ethischer und besser für die Umwelt

Vom Geschmack her ist es natürlich schon so, dass Kuhmilch, Butter und Sahne einen Eigengeschmack haben, der auf das Gesamtergebnis des Kartoffelbreis einen Einfluss hat. Aber ist dieser Geschmack der Milchprodukte im Kartoffelpüree nun wirklich so entscheidend? Ich würde sagen NEIN.

Es kommen ja noch Salz und Gewürze in das Püree und die pflanzlichen Alternativen haben teils einen Eigengeschmack, der halt ein bisschen anders ist, aber auch lecker sein kann. Je nachdem, welche Milchalternative und Butteralternative Du verwendest, variiert das Gesamt-Geschmacksergebnis.

Ich persönlich finde, dass zum Beispiel eine nussige Geschmacksnote von Haselnussmilch oder Cashewmus besser ist als der Kuhgeschmack von Milch, Butter oder Sahne. Kokosmilch und Sojamilch schmecken weitgehend neutral und gerade wenn Du noch mit Gewürzen spielst, ist es vom Geschmack er eigentlich egal, welchen Milchersatz Du verwendest.